Gebäudehülle optimieren
Durch die Erhöhung der Dämmqualität eines Bauteils werden die Transmissionswärmeverluste verringert.
Um ein dauerhaftes, wohngesundes und ökologisches Bauteil zu erhalten, müssen neben der Wärmeleitfähigkeit zusätzlich auch andere Eigenschaften wie z.B. das Diffusionsverhalten oder die Wärmespeicherkapazität beachtet werden.
Wärmeleitfähigkeit
Die Eigenschaft eines Baustoffes Wärme durch Transmission zu übertragen wird durch die Wärmeleitfähigkeit bemessen. Der Dämmwert eines Bauteils ergibt sich aus der Dicke und der Wärmeleitfähigkeit der Schichten, sowie den Wärmeübergangswiderständen auf der Innen- und Außenseite.
Die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes wird mit dem Lambda-Wert (λ) angegeben.
Wärmeübergangswiderstände
Man kann sich den Wärmeübergangswiderstand als eine dünne Luftschicht die auf der Wand liegt vorstellen. Dieser addiert einen zusätzlichen Dämmwert innen und außen auf der Wand. Das kann bei schlecht gedämmten Bauteilen zur Folge haben, dass durch den Temperaturabfall der Taupunkt bereits vor oder auf der Wandoberfläche erreicht wird und Tauwasser ausfällt. Im Extremfall kann es, z.B. bei einfach verglasten Fenstern dazu kommen, dass die Innenseite der Scheibe sogar gefriert. Es bilden sich dann die so gennanten “Eisblumen”.
Wärmebrücken
Von einer Wärmebrücke spricht man, wenn durch Materialwechsel, Anschlüsse oder geometrische Veränderungen der Wärmeschutz des Regelbauteils reduziert wird. Hierdurch sinkt auch die Oberflächentemperatur stärker ab als gewöhnlich. Es steigt die Gefahr von Tauwasserausfall und Schimmelbildung auf der Oberfläche.
Um eine schadfreie und energieffiziente Gebäudehülle zu erstellen ist die sorgfältige Planung und Ausführung dieser Details essenziell.
Diffusionsverhalten
Prinzipiell gilt für alle Bauteile und Anschlüsse der Grundsatz „Innen dichter als Außen“. Gemeint ist, dass der Dampfdiffusionswiderstand der Bauteilschichten nach außen hin abnehmen soll.
Dies verhindert, dass mehr Wasser in die Wand eingetragen wird als nach außen entweichen kann. Feuchteeintrag und Tauwasserausfall stehen in engem Zusammenhang mit dem Temperaturabfall in der Wand.
Wärmespeicherkapazität
Wie viel Energie ein Baustoff in Form von Wärme speichern kann, hat einen großen Einfluss auf die Behaglichkeit. Im Sommer wird einer Überhitzung der Räume passiv entgegengewirkt wenn die Bauteile auf der Innenseite viel Wärmeenergie speichern können und sich somit langsamer aufheizen. Durch nächtliche Lüftung kühlen die Bauteile wieder aus.
Eine aktive Kühlung ist bei Wohngebäuden in der Regel nicht erforderlich, wenn dieser Effekt entweder konsequent manuell oder automatisiert mit einer Lüftungsanlage umgesetzt wird. Im Winter verhindert die gespeicherte Energie ein Auskühlen der Bauteile über die Nacht. Hier spricht man von der Phasenverschiebung.
Bei hocheffizienten Gebäuden wird deshalb im Winter mittlerweile auf eine Nachtabsenkung der Heizung verzichtet.